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Goethes Faust passt nicht in Schillers Handschuh
Dieser alte Spruch aus meiner Schulzeit trifft heute die Finanzmärkte genauer als jede Analystenprognose. Zwei Klassiker der deutschen Literatur, zwei völlig unterschiedliche Welten – und zusammen liefern sie eine perfekte Blaupause, um den Zustand unseres Finanzsystems zu verstehen. Faust steht für das grenzenlose Streben nach „mehr“. Er will Erkenntnis, Macht, Erfüllung – sofort, ohne Limit, ohne Geduld. Er schließt einen Pakt, weil er glaubt, er könne die Realität überlisten. Das ist die reine Logik moderner Finanzmärkte: Wachstum ohne Maß, Hebel ohne Bodenhaftung, Dynamik ohne Risikobewusstsein. Faust wäre heute der Prototyp eines Marktes, der Papierwerte erzeugt, die sich schneller vermehren als die reale Wirtschaft. Der Handschuh erzählt die Gegenbewegung. Eine Dame fordert Mut, aber nur, um ihren eigenen Nervenkitzel zu befriedigen. Der Ritter riskiert sein Leben, besteht die Prüfung – und erkennt im selben Moment die Manipulation. Er wirft ihr den Handschuh vor die Füße. Das ist der Moment echter Urteilskraft: Die Einsicht, dass ein System, das deinen Mut missbraucht, kein System ist, dem du dienen solltest. Was passiert, wenn man diese beiden Welten zusammenlegt? Man erhält die exakte Struktur des heutigen Finanzsystems. Faust verkörpert die innere Überhitzung: Gier, Beschleunigung, narrative Blasen, die Illusion totaler Kontrolle. Der Handschuh verkörpert die äußere Verführung: Ein Markt, der Investoren dauernd zu Mutproben drängt, aber keinen Respekt zeigt, wenn sie sie bestehen. So entstehen Blasen. So entstehen Krisen. So entsteht ein Markt, der sich selbst betrügt. Die Lektion beider Werke ist zeitlos: Ein System ohne Grenzen korrumpiert sich selbst. Ein Markt, der Mut forciert, aber Orientierung verweigert, zerstört Vertrauen. Und ein Anleger, der sich dem Narrativ beugt, verliert nicht, weil er dumm ist, sondern weil das Spiel so gebaut ist. Genau deshalb brauchen wir reale Werte. Gold, Silber, Sachwerte. Kein Faust’scher Hebel, keine Schiller’sche Mutprobe, sondern Objekte, die nicht auf Zuruf explodieren oder implodieren.
Goethes Faust passt nicht in Schillers Handschuh
Gold verbrennt keine Zukunftsträume. Menschen tun das
Der „Bild“-Artikel (leider hinter der Bezahlschranke: https://www.bild.de/leben-wissen/mein-geld-finanzportal/faustregel-fuer-den-gold-kauf-in-diesem-alter-gehoert-kein-edelmetall-ins-depot-6904741ea6bc3e9242fc7c00) von Sophie Thurner behauptet: „In diesem Alter gehört kein Gold ins Depot.“ Und schon da beginnt das Problem: Die Autorin diskutiert Altersklassen, als würde der Markt Rücksicht auf biologische Uhrwerke nehmen. Sie schreibt weiter: „Legen Sie 10.000 Euro in einen Aktien-ETF an, werden daraus bei 7 Prozent Rendite rund 76.000 Euro. Dieselben 10.000 Euro in Gold? Nur etwa 24.000 Euro bei 3 Prozent Wertsteigerung.“ Das ist Mittelwertästhetik in Reinform. Eine hübsche Rechenstory, deren einzige Annahme lautet: Die Welt bleibt brav, vorhersehbar und moderat. Taleb würde sagen: Genau so entsteht Fragilität. Der Artikel argumentiert mit Lebensphasen: „Mit 30 Jahren haben Sie noch Jahrzehnte Zeit und können Börsenschwankungen aussitzen… Mit 60 Jahren sieht die Rechnung anders aus.“ Diese Logik funktioniert nur, wenn der Markt wie ein höflicher Butler agiert und seinen Crash, den Anfang und das Ende, rechtzeitig ankündigt. Er tut das nie. Die Volatilität der Welt hat kein Terminbuch. Die Experten-Faustregel im Artikel lautet: „Je älter, desto höher der Sicherheitsbaustein… Gold zwischen 5 und 15 Prozent.“ Hier liegt der blinde Fleck: Sicherheit ist nicht altersabhängig, sondern systemabhängig. Gold schützt nicht, weil du 60 bist, sondern weil Extreme universell sind. Der schwarze Schwan fragt nicht nach deinem Lebenslauf. Besonders interessant wird es bei den „typischen Fehlern“: „Als junger Mensch zu früh auf Sicherheit setzen… Wer mit 25 Jahren Gold hortet statt zu investieren, verschenkt Jahrzehnte Zinseszins.“ Zinseszins existiert nur, wenn das System überlebt. Genau dieser Punkt fehlt komplett. Ein einziger Extremverlust pulverisiert drei Jahrzehnte Rechenmodelle. Gold verhindert Ruin, es ersetzt nicht Wachstum. Das ist der Unterschied zwischen Überleben und Optimierung.
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Gold verbrennt keine Zukunftsträume. Menschen tun das
Wie wir hier investieren: Klarheit statt Lärm, Substanz statt Kosmetik
Wer meine Inhalte verfolgt, weiß: Ich beschäftige mich seit Jahrzehnten mit Strukturen, nicht mit Schlagzeilen. Mit Anreizen, nicht mit Pressemitteilungen. Mit langfristigen Konsequenzen statt kurzfristigen Bewegungen. Diese Community ist genau dafür da: Menschen zusammenzubringen, die Finanzmärkte nicht als Zirkus sehen, sondern als System, das man verstehen muss, bevor man darin bestehen kann. Hier ein paar Prinzipien, die meinen Ansatz prägen und die sich in unserer Community immer wieder bewährt haben: 1. Offizielle Zahlen sind Orientierung, nicht Realität Ich arbeite nicht mit dem, was schön verpackt wird, sondern mit dem, was logisch ist. Daten sind wichtig, aber nur im Kontext der Anreize dahinter. 2. Kapitalflüsse sprechen die ehrlichere Sprache Ich schaue seit 30 Jahren darauf, wie Akteure handeln, nicht was sie behaupten. Wenn Verhalten und Worte auseinanderdriften, gewinnt immer das Verhalten. 3. Finanzielle Unabhängigkeit beginnt mit Gegenparteienfreiheit Für mich ist klar: Vermögen, das von niemandem genehmigt werden muss, ist Vermögen, das im Ernstfall bestehen bleibt. Das ist ein Kernprinzip, das sich wie ein roter Faden durch meine Arbeit zieht. 4. Die großen Risiken sitzen nicht im Sichtbaren Ich analysiere Systeme nicht auf Durchschnittsrisiken, sondern auf mögliche Extremfolgen. Nicht aus Angst, sondern aus professioneller Gewohnheit. Die größten Marktveränderungen kommen fast nie aus dem, was öffentlich diskutiert wird. 5. Ruhe schlägt Reaktion Ob Coaching, Podcast oder Community: Ich arbeite mit Ansätzen, die Menschen ermöglichen, gelassen zu bleiben – gerade dann, wenn alle anderen springen. Gelassenheit entsteht nicht durch Nichtstun, sondern durch solide Struktur. 6. Vorbereitung ersetzt jede Prognose Ich verschwende keine Zeit auf „Markt-Orakel“. Ich konzentriere mich auf robuste Portfolios, die nicht von der nächsten Schlagzeile abhängen. 7. Besitz, der nicht abgeschaltet werden kann, ist ein Wert an sich Ich lege seit Jahren Wert auf Vermögenspositionen, die nicht der Laune eines Systems, einer Plattform oder eines politischen Signals ausgeliefert sind.
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Wie wir hier investieren: Klarheit statt Lärm, Substanz statt Kosmetik
Die zwei Regeln und das stille Versagen der Finanzberatung
Herr B. ist 54, selbstständig, fleißig, einer von denen, die nie jammern. Er vertraute seinem Finanzberater. „Sie wollen doch auch, dass Ihr Geld arbeitet!“, sagte der Berater und schob ihm ein Produkt über den Tisch, dessen Prospekt dicker war als die Betriebsanleitung eines Kernkraftwerks. Herr B. unterschrieb, weil er glaubte, Beratung wäre Fürsorge. Drei Jahre später stand er wieder vor demselben Berater, diesmal mit zittrigen Händen: „Warum habe ich Verlust, obwohl Sie mir damals sagten, das Risiko sei gering?“ Der Berater schaute auf seine Uhr, murmelte etwas über „Marktschwankungen“ und wechselte das Thema. An diesem Punkt wird sichtbar, was in der Branche schiefläuft: Nicht die Märkte ruinieren Menschen, sondern die moralische Architektur, in der Beratung stattfindet. Goldene vs. Silberne Regel: Der blinde Fleck der Branche Seit Jahrtausenden geistern zwei einfache Prinzipien durch die Ethik: Die Goldene Regel: Behandle andere so, wie du behandelt werden willst. Die Silberne Regel: Füge anderen nichts zu, was du selbst nicht ertragen würdest. In der Finanzberatung wird meist unbewusst die Goldene Regel gespielt. Und das führt direkt ins Chaos. Ein risikoaffiner Berater empfiehlt Risiko. Ein provisionsgetriebener Berater empfiehlt Komplexität. Ein optimistischer Berater empfiehlt Optimismus. Die Goldene Regel erzeugt Projektionen. Sie zwingt Berater, dem Kunden ihr eigenes Profil aufzudrücken. Psychologisch verständlich, ökonomisch fatal. Die Silberne Regel ist kälter, klarer und für komplexe Systeme besser geeignet. Talebs Sicht ist eindeutig: Die Welt ist zu unberechenbar für wohlgemeinte Moralromantik. Robustheit entsteht durch Reduktion von Schäden, nicht durch Versprechen von Gewinn. Warum die Silberne Regel die einzige tragfähige Ethik im Finanzbereich ist 1. Sie schützt den Kunden in einer unberechenbaren Welt.Finanzmärkte sind nicht linear. Es gibt Sprünge, Überraschungen, Zusammenbrüche. Die Silberne Regel fokussiert darauf, irreversible Schäden zu vermeiden. 2. Sie eliminiert moralischen Übergriff.Der Berater muss nicht wissen, was der Kunde will. Er muss nur wissen, was er ihm nicht zumuten darf. 3. Sie bringt Skin in the Game zurück.Die zentrale Frage lautet:Würde der Berater dieselbe Struktur für sich selbst kaufen, ohne Hintertür, ohne Absicherung?Falls nein, ist das Gespräch beendet. 4. Sie schafft Vertrauen durch Negative Knowledge.Gute Beratung beginnt nicht mit „Was können wir tun?“, sondern mit „Was lassen wir besser?“.Risiken entfernen statt Produkte hinzufügen.
Die zwei Regeln und das stille Versagen der Finanzberatung
Skin in the Game – Warum wahre Verantwortung Risiko bedeutet
In einer Welt voller Experten, Berater und selbsternannter Moralapostel geht ein Prinzip immer mehr verloren: Eigenes Risiko. Nassim Nicholas Taleb nennt es Skin in the Game – die „Haut im Spiel“. Es ist die einfachste, aber auch härteste Regel für Moral, Vertrauen und Authentizität. Jeder redet heute von Verantwortung. Politiker reden von Verantwortung, Banker reden von Verantwortung, Influencer sowieso. Doch die meisten meinen damit nur das Reden über Verantwortung, nicht das Tragen von Konsequenzen. Sie profitieren, wenn ihre Ideen oder Produkte funktionieren, aber sie verlieren nichts, wenn sie scheitern. Das ist für Taleb – und ehrlich gesagt auch für jeden gesunden Menschenverstand – ein Zeichen von moralischer Korruption. Ein echter Unternehmer kennt dieses Gefühl: Wenn du dein eigenes Geld, deinen eigenen Ruf, deine eigene Zeit riskierst, ist dein Denken automatisch schärfer, ehrlicher, fokussierter. Du triffst Entscheidungen mit Gewicht, weil du den Preis kennst. Das unterscheidet den Praktiker vom Theoretiker. Der eine lebt in der Realität, der andere in Excel. Talebs Ethik ist brutal einfach: „Wer handelt, ohne selbst zu verlieren, handelt unmoralisch.“ Das klingt radikal, ist aber das Fundament einer funktionierenden Gesellschaft. Systeme, in denen jeder sein eigenes Risiko trägt – wie Familienbetriebe, Handwerksfirmen oder Unternehmernetzwerke – sind stabil. Systeme, in denen Verantwortung anonymisiert wird – Konzerne, Politik, Bürokratien – verfallen. „Skin in the Game“ ist mehr als ein ökonomisches Prinzip. Es ist eine Lebensphilosophie. Sie zwingt dich, authentisch zu sein. Sie entlarvt Blender, weil sie ein unbestechliches Kriterium hat: Was hast du selbst riskiert? In meinen Coachings und Gesprächen sehe ich es täglich: Die Menschen, die langfristig erfolgreich sind, sind nicht die Lautesten, sondern die Konsequenzfestesten. Sie wissen, dass echtes Wachstum immer mit Schmerz, Verlust und Unsicherheit verbunden ist – aber sie gehen trotzdem voran.
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Skin in the Game – Warum wahre Verantwortung Risiko bedeutet
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