Stell dir vor, du gehst mit einem Freund in ein Restaurant. Ihr bestellt Pizza – aber bezahlt wird nicht pro Pizza, sondern nach jedem einzelnen Happen, den ihr esst. Klingt verrückt? Willkommen in der Welt der KI-Tokens!
Token sind die Buchstaben-Happen der KI
Wenn du mit ChatGPT, Claude oder anderen KI-Systemen plauderst, rechnen die im Hintergrund nicht in Wörtern oder Zeichen. Die rechnen in Tokens. Und Tokens sind... nun ja, Happen. Kleine Informationshäppchen.
Ein Token ist ungefähr ein Wort. Manchmal auch nur ein Wortteil. Oder ein paar Buchstaben. Die KI zerlegt deine Eingabe in diese Tokens und verarbeitet sie dann nacheinander.
Beispiele:
- "Hallo" = 1 Token
- "Künstliche Intelligenz" = meist 2-3 Tokens
- "Superkraft" = oft 1-2 Tokens
- "KI" = 1 Token
Deutsche Wörter sind oft länger als englische – deshalb verbrauchen wir im Deutschen oft mehr Tokens. Ein "Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz" frisst ordentlich Tokens!
Warum ist das wichtig für dich?
Weil Tokens die Währung sind, mit der KI-Dienste abrechnen! Jeder Chat-Verlauf hat ein Token-Limit. Bei ChatGPT sind das aktuell etwa 128.000 Tokens für den gesamten Gesprächsverlauf (hin UND her). Claude kann sogar 200.000 Tokens verarbeiten.
Was heißt das praktisch?
Je länger eure Unterhaltung wird, desto mehr Tokens sammeln sich an. Irgendwann ist das Gedächtnis der KI voll – wie ein Notizblock, auf dem kein Platz mehr ist. Dann "vergisst" die KI die ersten Teile eurer Unterhaltung.
Der Praxis-Trick: Token-Bewusstsein entwickeln
Wenn du komplexe Projekte mit KI machst, solltest du tokens im Blick behalten:
- Kurz und knackig: Formuliere deine Prompts präzise statt romanhaft
- Neuer Chat für neue Themen: Starte lieber einen frischen Chat, statt ewig weiterzuplaudern
- Kontext gezielt füttern: Gib der KI nur die Infos, die sie wirklich braucht
Ein durchschnittlicher Chat-Verlauf verbraucht vielleicht 5.000-10.000 Tokens. Ein mega-ausführliches Briefing mit langem Output? Schnell mal 20.000-30.000 Tokens.
Fun Fact zum Schluss
Die KI denkt in Tokens – nicht in Buchstaben. Deshalb kann ChatGPT manchmal schlecht rückwärts buchstabieren oder hat Probleme, Wörter nach Buchstabenanzahl zu sortieren. Die KI "sieht" nämlich keine einzelnen Buchstaben, sondern eben diese Token-Happen!
Kurz gesagt: Tokens sind die kleinen Informations-Bausteine, aus denen KI-Gespräche bestehen. Je bewusster du damit umgehst, desto effizienter und erfolgreicher arbeitest du mit deinem KI-Assistenten.