Der Bitcoin fällt nicht. Er entlarvt.
Die letzten Wochen zeigen, wie fragil ein Markt wird, wenn alle glauben, sie seien Genies.
Zum Jahresende bricht die Stimmung: Unter 85.500 Dollar rutscht der Kurs, minus sieben Prozent in 24 Stunden, über 20 Prozent im Monatsvergleich. Während Aktien sich brav an Nvidia festklammern, zeigt der Kryptomarkt seine wahre Natur: Ein Marktplatz, der panisch wird, sobald sich das Licht ändert.
Die Story hinter dem Kurs?
Alt-Wallets werden wach. Coins, die jahrelang geschlafen haben, strömen wie eine alte Flutwelle ins Orderbuch. Das ist kein „oh, mal kurz Gewinne mitnehmen“. Das ist Archäologie. Und wenn diese Leute verkaufen, hat das Gewicht.
Der Optionsmarkt bestätigt die Nervosität: Der einst dominante 140k-Call ist zur Fußnote verkommen. Der 85k-Put führt. Händler sichern sich, als würden sie durch ein Minenfeld gehen.
Und dann gibt es noch diesen neuralgischen Punkt: 74.430 Dollar. Der durchschnittliche Einstand von Strategy, dem größten institutionellen Halter. Unterschreiten wir die Marke, reißt nicht nur deren Buchwert, sondern auch die Nerven vieler Nachahmer.
Wenn dieser Damm bricht, folgt keine Korrektur. Es folgt ein kollektiver Tritt auf denselben „Verkaufen“-Button.
Das Ganze ist ein Paradebeispiel für Talebs These: Systeme, die auf Hoffnung statt auf Redundanz gebaut sind, implodieren nicht langsam – sie knicken ein.
Vielleicht wird Bitcoin wieder steigen. Vielleicht auch nicht. Entscheidend ist etwas anderes: Märkte sind keine Freunde. Sie testen dich, bis du zeigst, woraus du wirklich gebaut bist.