Nach solchen Gesprächen tauche ich gern in meine Gedankenwelt ein und fasse das Erlebte für mich zusammen. Es ist faszinierend zu beobachten, wie wir alle wachsen – nicht durch das, was wir leisten, sondern durch das, was uns wirklich ausmacht: unseren Kern, unser Sein, unseren Wert. Jede Frau in diesem Raum ist für mich eine Schatztruhe voller Wissen. Wir teilen so viel, auch wenn die Begebenheiten andere sein mögen. Frauen waren und sind oftmals nicht in der gleichen Verbindung zueinander, wie wir es sind. Ein bedeutender Schuldanteil ist dem Patriarchat zuzuschreiben. Heute hat sich das in unzähligen Themen ganz klar in meinem Gefühl widergespiegelt. Oder ich habe es daraus gemacht. Wer ist der Richter? Vielleicht meinen wir, wir wären es; ich sehe mich eher als den Hammer, der auf das Pult donnert, nicht aber als die Stimme, die das Urteil spricht. Der Richter ist wie ein Spiegel, der uns die von außen kommenden gesellschaftlichen Normen und Werte zeigt. Direkt ist in meinem Kopf das schrillende Wort Patriarchat wieder. Eine Gesellschaft, die nicht dafür gemacht ist, uns Frauen zu heben, sondern uns in unserem wahren Ich Selbst klein zuhalten. Alles war dabei – ob es uns direkt gesagt wurde oder irgendwann durch Gesten und Mimik gezeigt wurde. Sei es: Du bist immer…, komisch, anders, zu laut, zu leise, zu perfekt, zu wenig perfekt, zu ehrgeizig, zu viel, nicht genug. Wenn wir die Stimme des Richters ignorieren, bleiben wir wohl immer etwas, das wir nie in Frage gestellt haben – ob wir nicht einfach wir selbst sein dürfen. Die Erzählung von @Sandra Rogner (hoffe es ist die richtige Person markiert) über ihre Kollegin erinnerte mich stark an eine Passage aus einem bemerkenswerten Buch. Ich gebe euch gleich die Stelle hier und auch die Buchempfehlung. Viel zu lange haben Menschen davon profitiert, wodurch man uns Frauen in Konkurrenz gestellt hat. Bei uns nennt man das Neid, bei Männern spricht man von Ehrgeiz. Sandra, du hast so wunderbar eingefangen, was das Beobachten in dir ausgelöst hat. Auch zu @Mona Burret Situation passt diese Passage im Buch.