Europäische Versicherer halten rund 13 % ihrer Unternehmensanleihen illiquide.
In Deutschland sind es über 40 %. Mehr als 108 Milliarden Dollar in Assets, die nicht handeln, wenn man sie braucht.
Das ist kein Ausrutscher.
Das ist Systemdesign.
Versicherungen sollen Stabilität garantieren.
Stattdessen stapeln sie Kreditrisiken, die nur bei Sonnenschein funktionieren. Solange niemand verkaufen will, nennt man das Liquidität. Sobald alle verkaufen wollen, ist sie weg.
2008 war kein Unfall.
Es war eine Generalprobe.
Jetzt China.
Chinesische Versicherer dürfen Reserven in physisches Gold halten. Nicht, weil Gold Rendite bringt. Sondern weil es keine Gegenpartei braucht. Kein Emittent. Kein Rating. Kein Markt, der „vorübergehend geschlossen“ wird.
Gold zahlt nichts.
Aber es fällt auch nicht aus.
Europa glaubt weiterhin an Modelle.
China baut Puffer.
Das eine ist Optimierung.
Das andere ist Überleben.
Gold ist kein Investment.
Gold ist eine Versicherung gegen die kollektive Selbstüberschätzung von Finanzsystemen.
Und wer jetzt sagt: „Gold ist doch unproduktiv“, sollte erklären, warum ausgerechnet Versicherer – die konservativsten Akteure überhaupt – es plötzlich halten dürfen oder sollen.
Vielleicht ist nicht Gold das Problem.
Vielleicht ist das Vertrauen in Kredit das eigentliche Risiko.