Amerikaner hassen echtes Vermögen. Rekordpreise bei Gold in 2025, aber praktisch keine Käufe – so lässt sich die jüngste Analyse zusammenfassen. Goldman Sachs und Daten aus ETF-Flows zeigen: Trotz Allzeithoch beim Goldpreis sind US-Investoren erstaunlich unterinvestiert. Das ist kein Zufall. Das ist Signifikanz.
In den USA machen Gold-ETFs im zweiten Quartal nur 0,17 % der Finanzportfolios aus – weniger als beim historischen Höchststand 2012, obwohl Goldpreis und Unsicherheiten seit einem Jahrzehnt deutlich gestiegen sind. Institutionelle Anleger? Mehr als die Hälfte hält gar kein Gold und diejenigen, die es tun, stecken nur 0,1 % bis 0,5 %hinein. Physische Nachfrage in den letzten 12 Monaten: lächerliche 11–15 Tonnen, während globale ETF‐Flows ~400 Tonnen erreichen.
Stell dir vor, ein Versicherungsmathematiker verkauft Feuerwehrschilder an Leute, die ihr Haus mit Benzin übergossen haben. So wirkt der amerikanische Portfolio-Ansatz zu Gold: Man sieht den Brand, aber weigert sich, den Eimer Wasser zu heben.
Goldman Sachs argumentiert, dass diese „Underweight-Falle“ nicht ewig hält. Institutionelle Empfehlungen von Citi, UBS oder BlackRock lauten längst auf höhere Allokationen. Eine Erhöhung des Goldanteils um einen Basispunkt könnte den Goldpreis um schätzungsweise 1,4 % nach oben drücken. Das ist kein Rauschen; das ist strukturelles Potential.
Die Narrative der Wall Street lauten oft: „Gold ist veraltet“, „es zahlt keine Zinsen“, „wir haben bessere Alternativen.“Dummerweise zahlen die Alternativen genau dann den Preis, wenn Vertrauen ins System schwindet. Gold macht nicht reich. Gold schützt davor, direkter dumm zu verlieren.
Wenn große Anleger endlich realisieren, dass Nullzins-Schulden-Fiat-Portfolios keine Versicherung gegen systemische Risiken sind, könnte der Goldpreis erst den Anfang einer viel größeren Bewegung markieren. Diskussion nirgendwo so intensiver wie dort, wo der Intellekt am geringsten investiert ist.