Ich habe in den letzten Jahren beobachtet, dass ich unterschiedliche Entwicklungsstufen in der Integration des Essenz-Modells im Alltag durchlaufen bin. Am Anfang war da der verstärkte Fokus auf mich und meine unbewusste Mechanik, das Verfeinern der Trigger-Wahrnehmung. Wann, wieso und wie oft werde ich getriggert. Was muss im Außen geschehen, um die Mechanik zu starten. Dann die Zeit, wo ich erkennen konnte, dass nicht nur das Berühren meiner Urwunde das unangenehme Echo aus der Vergangenheit auslöste. Das ausbleiben meiner "Belohnung", das bewerten oder besser gesagt, das verurteilen von Menschen im Außen, berührt mich genau so unangenehm und zeigt mir schnell in welchem Bewusstseinszustand ich mich befinde. In dem Moment schaue ich durch die Urwunden-Brille auf die Menschen. Nun ist eine Phase angebrochen, wo es so aussieht als geht es um meinen Beitrag. Frieden ist mein Beitrag. So wie innen so auch außen. Verstärkt, immer sensibler reagiert mein System auf destruktive Gedanken gegenüber mich und meinen Mitmenschen, aber auch wie Menschen sich untereinander verhalten, wird mir immer mehr, wie auf einer Bühne dargestellt. Alles was mich unangenehm berührt ist ein Echo aus der Vergangenheit. Es gibt keinen Grund sauer auf jemanden zu sein, kein Grund sich über jemanden aufzuregen oder mit ihm zu schimpfen, ihn zu verurteilen. Es taucht immer wieder auf, aber mein System bremst diese Dynamik sehr schnell und übernimmt die Verantwortung für das unangenehme Gefühl. Von Tag zu Tag vertieft sich mein Gefühl von Frieden in mir und die Sehnsucht nach Frieden im Außen. Und dennoch gibt es auch immer noch sehr heftige Prüfungen, mein System lenkt mich immer wieder erfolgreich ins Versagen, erst gestern traf es mich wieder voll und ich wütete, ließ meinen Ärger über mich und die mir so wohl vertraute Selbstverachtung freien Lauf und brauchte verhältnismäßig lange, um mich und den kleinen Ljubomir zu umarmen. Das war eine Lehrstunde und eine sehr gute Übung für mich, zu erkennen wie mächtig und intelligent diese Mechanik immer noch ist und wieviel wacher ich werden darf. Es wird nicht aufhören, aber der Umgang verändert sich. Die Selbstliebe wird immer weiter aufgedeckt, der Frieden vertieft sich und auch gleichzeitig das Mitgefühl für meine Mitmenschen. Ich darf immer wacher werden, für das, was in mir geschieht. Frieden in mir, kreiert Frieden im Außen. Chaos in mir, verursacht in Echtzeit Chaos im Außen. War auch eine Lektion vor ein paar Tagen in Genua. Aber dazu ein andermal.