Wir gehen alle fremd – aber nicht so, wie du denkst
Lass uns heute über etwas sprechen, das unbequem ist. Nicht, weil es um romantische Untreue geht, sondern weil es um etwas viel Näheres, viel Intimeres geht: Wir gehen uns selbst fremd. Vielleicht merkst du es gerade in diesem Moment nicht, aber wir alle tun es – regelmäßig, fast schon routiniert. Wir gehen uns selbst fremd, wenn wir unser eigenes Wort brechen.Wenn wir uns versprechen „Morgen fange ich an“, „Ich achte besser auf mich“, „Ich höre auf meine Bedürfnisse“ – und es dann doch wieder verschieben. Wir gehen uns selbst fremd, wenn wir Termine für andere halten, aber unsere eigenen ständig absagen.Wenn wir für jeden erreichbar sind, außer für uns selbst.Wenn wir eher „Ja“ zu den Erwartungen anderer sagen als „Ja“ zu unserer Wahrheit. Wir gehen uns selbst fremd, wenn wir die eigenen Grenzen ignorieren, weil wir Angst haben, unbequem zu sein.Wenn wir uns selbst nicht ernst nehmen.Wenn wir uns klein machen, obwohl unsere Seele längst laut ruft. Und weißt du, was das Bitterste ist? Wir würden diese Art von Untreue keinem geliebten Menschen zumuten — aber uns selbst schon. Warum passiert das? Weil wir gelernt haben, dass Anpassung gleich Liebe ist.Dass Aufopferung „gut“ ist.Dass man nicht egoistisch sein darf. Doch hier kommt eine Wahrheit, die wir uns viel öfter ins Herz schreiben sollten: Du bist nicht egoistisch, wenn du dich selbst wichtig nimmst.Du bist authentisch.Und Authenticität ist kein Luxus, sondern eine Lebensnotwendigkeit. Fremdgehen kann man beenden — auch das eigene. Es beginnt mit kleinen, ehrlichen Momenten: - Ein Wort, das du dir selbst gibst — und tatsächlich hältst. - Ein „Nein“, das dich vor Erschöpfung schützt. - Ein „Ja“, das nur für dich gedacht ist. - Eine Grenze, die du ziehst, auch wenn sie jemandem nicht gefällt. - Eine Pause, die du dir gönnst, obwohl dein Kopf sagt: „Du musst funktionieren.“ Das sind die ersten Schritte zurück zu dir. Stell dir eine Frage: Wem willst du heute treu sein – den Erwartungen anderer oder dir selbst?