hat diese spannende und die wohl faszinierendste – und umstrittenste - – in der modernen Psychologie gestellt. (Diskutiert gerne hier weiter dazu) Und die Antwort lautet........
Es gibt mindestens 11 psychologische Positionen zu dem Thema. 🤔
Ich habe mal einiges dazu recherchiert und ein Video erstellt und Whitepaper, in das 145 Referenzen eingegangen sind - und dennoch super gut verständlich
Hier die 3 wichtigsten Protagonisten und ihre Positionen
1️⃣ Damasio ist wohl der einflussreichste von den dreien.
Er beschreibt Emotionen als einen "gut orchestrierten Satz von Veränderungen mit dem Ziel, das Leben lebenswert zu machen". Gefühle entstehen erst, wenn kortikale Bereiche (wie der somatosensorische Kortex, die Insula oder der präfrontale Kortex) diese körperlichen Veränderungen wahrnehmen und interpretieren
2️⃣ Paul Ekman gilt als Pionier der Emotionsforschung und vertritt die klassische Basisemotionstheorie:
Er spricht von sieben universelle Basisemotionen: Freude, Trauer, Wut, Angst, Ekel, Überraschung und Verachtung.
• Diese Emotionen sind angeboren und evolutionär alt.
• Sie sind kulturübergreifend erkennbar durch charakteristische Gesichtsausdrücke.
• Sie werden vom limbischen System gesteuert (also unbewusst)
• Jede Basisemotion hat eine spezifische adaptive Funktion (z.B. Angst führt zu Flucht).
2️⃣ Lisa Feldman Barett hat eine radikale Gegenposition: Emotionen sind nicht angeboren oder universell, sondern erlernt und aktiv vom Gehirn konstruiert.
Das Gehirn erzeugt Emotionen aktiv basierend auf Vorhersagen (predictive processing), die stark von Kultur und individueller Erfahrung geprägt sind
Barrett betont eher, wie fein (granular) wir unsere inneren Zustände unterscheiden können, als ob es einen festen Unterschied zwischen Gefühl und Emotion gibt. Je mehr Nuancen ich erkenne („angeschlagen“ vs. „traurig“), desto besser kann ich steuern, wie ich damit umgehe.