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Kunde trifft schlechte Entscheidungen - was tun?
Kunde trifft schlechte Entscheidungen - was tun?
Vielleicht hat ja der / die eine oder andere schon mal das Erlebnis gehabt, dass ein Kunde etwas nicht so umsetzt oder befolgt, wie ihr es empfohlen habt oder trifft wirklich schlechte Entscheidungen! Wie soll man damit umgehen? Einfach laufen lassen, der Kunde muss selbst merken, dass er falsch liegt?
Folgendes ist mir passiert: Einer meiner ersten guten Kunden hat 2 Jahre von meiner Dienstleistung profitiert und war damit auch wirklich super Zufrieden!
Häufig wurden Vorschläge und Ideen meinerseits durch den Kunden abgelehnt. Ratschläge wurden gehört aber für nicht wichtig erachtet. So wurden viele Dinge, die zu noch mehr Erfolg geführt hätten einfach nicht umgesetzt, aber das war für den Kunden auch okay. Er mag es halt eher konserativ und hat aufgrund der Gesellschafterstruktur wenig Interesse an neuen Herangehensweisen und setzt auf altbewährtes.
Anfang dieses Jahres hat der Kunde mit einem ausländischem Unternehmen eine gemeinsame Tochtergesellschaft gegründet. Für das Marketing der Tochtergesellschaft wurde ein "spezieller" Dienstleister beauftragt, als Begründung wurde die Mehrsprachige Aufstellung genannten. Bis hier auch nachvollziehbarer und logisch!
Kurze Zeit nach dieser Info wurde ich von dem Spezialisten kontaktiert und befragt, was bisher an strategischen Maßnahmen erfolgt ist und wo ich noch Handlungsbedarf sehe. Dies wurde vom Kunden auch abgesegnet, so dass ich diese Auskünfte geben konnte. Einen Monat später bekam ich eine Einladung zum Kunden, was auch nicht unüblich war. Dort wurde mir dann mitgeteilt, dass der Kunde nicht weiter mit mir zusammen arbeiten möchte und der Vertrag fristgerecht ausläuft. Es wurde sich explizit bedankt und betont, dass es nicht an mir oder meiner Arbeit liegen würde. Das kam überraschend!
Dann habe ich den Auftrag bekommen, bis zum Vertragsende hin, den "Spezialisten" in alle Accounts usw einzufügen und eine Übergabe der Profile zu vollziehen.
Die Übergabe ist sehr unprofessionell gelaufen und ich habe direkt bemerkt, dass der Spezialist keiner ist. Ich beobachte also die ersten Beiträge und stelle fest, dass die Umsetzung bei weitem nicht auf dem Niveau ist, wie es vorher war. Da passen Abmessungen von Grafiken nicht, so dass sie in mobilen Ansichten beschnitten sind und Teile der Texte oder des Firmenlogos abgeschnitten sind. Der neueste offensichtliche Griff ins Klo war ein Reel: animiertes Bild, wieder falsch bemessen und in der Aufmachung eher ulkig bis albern statt seriös. Der Kunde hat vorher immer darauf gepocht, dass Beiträge gerne witzig sein dürfen aber nicht albern. Hinzu kommt, dass der gesamte Text der zum Reel geschrieben wurde, vom Denkansatz her völliger Nonsens ist. Konkret geht es um einen Aufruf, dass Eltern ihren jugendlichen Kindern erzählen sollen, dass der Kunde für 2024 und 2025 noch Ausbildungsplätze zu vergeben hat. Daran passen im Gesamtbild also weder das Reel noch der Text, denn welcher Jugendliche, folgt dem Rat der Eltern bei der Wahl seiner Ausbildung?
Ich bin zum einen schockiert über die offensichtlich fachlich mangelhafte Umsetzung des Spezialisten und zum anderen darüber, dass der Kunde solchen Beiträgen auch noch eine Freigabe erteilt.
Und wie immer kommt das beste zum Schluss: Ich weiss seit ca 1 Woche, dass der Spezialist der Sohn eines Vereinsmitgliedes ist, in dem auch einer der Gesellschafter Mitglied ist.
Zurück zur Eingangsfrage: Soll ich den Kunden jetzt trotzdem den Hinweis geben, dass er eine schlechte Entscheidung getroffen hat? Das könnte der Kunde als unangenehm bzw unangemessen empfinden. Oder einfach mal laufen lassen, drüber lachen und warten dass der Kunde von alleine zurück kommt?
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