Hier mein Prüfungsbericht meiner praktischen Prüfung. Ist etwas lang geraten, aber vielleicht trotzdem für den ein oder anderen interessant. Fragen beantworte ich gerne. Ich hatte am 06.09.2023 meine praktische PPL-Prüfung. Den Verlauf, bzw. die wichtigsten Punkte möchte ich hier gerne schildern. Meinen Prüfer durfte ich einen Tag vor der Prüfung kontaktieren. In dem Telefonat teilte er mir die Route mit und besprach auch schon den groben Ablauf. Das Wetter war für uns kein sonderliches Thema, da in dieser Woche ein stabiles Hochdruckgebiet bestes Flugwetter bot. Die Strecke lautete EDLN - EDLD - EDLS - EDLN. Er bat mich, mir das Prüfungsprotokoll (Link am Ende des Textes), in dem alle zu prüfenden Aufgaben dokumentiert sind, genau anzusehen und Fragen bitte im Vorfeld mit meinem Fluglehrer zu klären. Ich hatte somit den Tag Zeit, den Flug ausgiebig vorzubereiten, was mich einige Stunden gekostet hat. Dabei habe ich noch einige Dinge aus der Theorie wiederholt, die der Prüfer mich evtl. fragen könnte. Am Tag der Prüfung war ich ca. 1h vor dem avisierten Termin an der Flugschule. Der Prüfer bat darum, die Maschine bereits getankt und mit ausreichend Öl vorbereitet zu haben. Das habe ich somit erledigt. Gegen 13:30 kam dann der Prüfer. Wir starteten mit einige Formalien. Medical, BZF, Ausweis zeigen & Kopien machen. Dann Papiere des Fliegers durchgehen, ob auch alles gültig ist. Danach gingen wir die zu prüfenden Aufgaben einmal verbal durch. Im Anschluss sollte ich meine Streckenplanung briefen. Er stellte dabei einige Fragen zu bspw. Lufträumen und Minima, Halbkreisflughöhen, Geschwindigkeiten der C152... Als das erledigt war, gingen wir zum Flugzeug. Dort sollte ich den Outside-Check machen. Ich erklärte jeden Punkt des Checks und er fragte Dinge wie z.B. wozu die Gewichte an den Steuerflächen sind oder auch welche Antenne für welchen Zweck ist. Danach im Flieger gingen die normalen Prozeduren nach Checkliste los. Auf der Piste führten wir dann einen simulierten Startabbruch durch und danach ging es in die Luft. In ca. 500ft zog er mir einmal das Gas raus und ich sollte entsprechend reagieren....nose down....Notlandeplatz suchen, ging dann aber sofort weiter. Die Aussenlandeübung kam später noch. Nachdem wir die Kontrollzone in Richtung NE verlassen hatten, startete ich mit der Koppelnavigation. Da legte er Wert drauf. Also immer schön ETO & ATO notiert. Dabei immer die Höhe im Auge behalten, da das Limit bei +-100ft liegt. Somit immer schön trimmen. Wir hatten das Bottrop NDB eingedreht, identifiziert und für die Navigation benutzt (QDM und QDR wurde auch erfragt). Als dann Dinslaken in Sichtweite lag, haben wir uns bei Dinslaken Radio angemeldet und eine Ziellandeübung angekündigt. Also 2200ft über der Schwelle, Gas raus, Flieger auf 65kt trimmen und rechts raus. Vergaservorheizung rein, Gemisch fett, Entfernung zur Bahn und Höhe abschätzen und wenn die Landung gesichert ist, dann entsprechend Flaps raus. Das Aufsetzen sollte dann möglichst auf oder nah an der Schwelle stattfinden, was bei mir gepasst hat. Danach direkt wieder aufräumen und starten, in die Platzrunde (Funk nicht vergessen) und eine Durchstarten-Übung. Danach kam noch ein Touch&Go und weiter ging es in Richtung Norden nach Stadtlohn. Auf dem Weg nach Stadtlohn habe ich mir die Autobahn als permanente visuelle Referenz und ein Hamm-VOR-Radial als Auffanglinie geplant. Während dieses Legs kam dann das Airwork dran. 180 Grad links kurven, danach rechts herum und immer auf die Höhe achten, Langsamflug in unterschiedlichen Geschwindigkeiten, Langsamflug in Landekonfiguration, Stall in langsamer Kurve (Nose Down und Flächen gerade mit Seitenruder) und auch die anderen Stalls wurden geflogen. Dann den IFR-Hut aufsetzen und Kurven / Kurs nach Vorgabe fliegen. Danach war ich dann ein wenig desorientiert und prompt kam die Frage nach der Positionsbestimmung. Hier habe ich über dass Düsseldorf-VOR und das Hamm-VOR eine Kreuzpeilung vorgenommen und entsprechend die beiden Striche in die Karte gemacht (entsprechenden Stift griffbereit und ein Lineal griffbereit haben!) - passte - Borken lag unter uns. Jetzt kamen noch zwei weitere RNAV Übungen: Auf welchem Radial befinden wir uns; auf welchen Steuerkurs müssen wir, wenn wir Radial X fliegen möchten…. Jetzt war auch Stadtlohn in Sichtweite. Den Platz haben wir dann von Norden angeflogen und eine Präzisionslandung durchgeführt (auf der Schwelle aufsetzen). Der Sinkflug muss entsprechend gut eingeteilt sein. Hierbei wäre ich fast etwas zu lang gekommen und habe die Cessna dann etwas abrupt „fallen“ lassen um die Schwelle noch zu treffen…war aber ok. Danach kam dann die Ansage „jetzt bringen Sie mich zurück nach Mönchengladbach“. Hier wieder mit Koppelnavigation meine geplanten Sichtpunkte angeflogen, die allesamt gut gepasst haben. Bei Moers dann am MG-Turm angemeldet (vorher ATIS und Approach-Checkliste) und über das Kilo-Routing eingeflogen. Der Turm gab mir einen Direktanflug auf die 13 und der Wunsch des Prüfers war eine abschließende zero-flaps Landung. Hierbei war der Aufsetzpunkt nicht vorgegeben und ich konnte entsprechend lange ausschweben. Danach taxi zurück zur Flugschule und es kam das so sehr ersehnte „Herzlichen Glückwunsch, das haben Sie gut gemacht“. Ein sehr schöner Moment, den ich mir lange herbeigesehnt hatte. Jetzt noch das Flugzeug nach Checkliste parken und zurück in die Flugschule, wo wir das Debriefing durchführten. Der Prüfer ist nochmals auf die durchgeführten Übungen eingegangen (was war gut, wo kann ich noch dran arbeiten) und füllte das Prüfungsprotokoll entsprechend aus. Danach habe ich das Flugbuch entsprechend der Zeiten und Landungen ausgefüllt (der Prüfer hatte alle Zeiten und die Anzahl der Landungen notiert, ich nicht…war zur sehr mit anderen Dingen beschäftigt). Die Lizenz wird jetzt durch die Flugschule beantragt und ich warte jetzt sehnsüchtig auf die Zustellung.