Schwache Nerven. Starke Chancen.
Der Fear Index zeigt die Stimmung im Markt. Er misst, wie viel Angst in den Kursen steckt. Das geschieht über Daten wie Schwankungen, Handelsvolumen, Suchanfragen und Positionierung großer Marktteilnehmer. Ein tiefer Wert zeigt Furcht. Händler ziehen Geld ab. Anleger meiden Risiko. Kurse rutschen oft in kurzer Zeit. Die Stimmung wirkt gedrückt. Doch die Geschichte zeigt, dass tiefe Angstzonen oft übertriebene Sorgen widerspiegeln. Marktteilnehmer verkaufen aus Reflex und nicht aus Analyse. Das führt zu Preisen, die nicht mehr zur realen Stärke eines Segments oder zu den Werten passen. Die Regel "Kaufe wenn die Kanonen donnern" stammt aus Zeiten, in denen politische und wirtschaftliche Schocks Panik auslösten. Sie meint nicht, auf Gewalt zu setzen. Sie beschreibt die Reaktion der Masse in Stressphasen. Menschen handeln impulsiv. Sie möchten Verluste vermeiden. (Angstaversion- habe ein ganzes Kapitel diesem Thema im Buch: Der 10% Flip" gewidmet. Bestellung über den Classroom jetzt direkt über Skool möglich.) Sie ziehen sich zurück. Wer in solchen Momenten nüchtern bleibt, findet oft Werte, die später schneller steigen. Historische Daten aus Aktien zeigen das. Große Rückgänge dauerten selten lang. In vielen Fällen folgte nach drei bis sechs Monaten ein deutlicher Anstieg. Das galt für Energie, Industrie, Konsum und Software. Es galt auch oft für digitale Werte. Der zweite Satz "Es gibt mehr Dumme als Papiere oder mehr Papiere als Dumme" beschreibt das Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Gibt es mehr Käufer als verfügbare Anteile, steigt der Kurs. Gibt es mehr Verkäufer als Interessenten, fällt der Kurs. Dieser einfache Mechanismus gilt in allen Märkten. Auch im digitalen Raum mit Bitcoin und anderen Kryptowerten. Der Markt folgt nicht nur Bilanzdaten. Er folgt auch Emotionen. Angst und Gier prägen den Preis stärker als viele glauben. Ein tiefer Wert im Fear Index zeigt eine Stresszone. In den vergangenen Jahren rutschte der Index in solchen Phasen oft in Bereiche, die kaum noch rational wirkten. Das geschah zum Beispiel nach starken Regulierungsdebatten. Auch nach großen Hacks. Auch nach abrupten Zinsschritten. Jede dieser Phasen führte zu breiten Verkäufen. Anschließend zeigte der Markt oft eine deutliche Erholung.