Titan im Eis – wie MicroStrategy unter dem politischen Frost zerreißen könnte
In den stillen Hallen der Finanzwelt, wo Indizes wie unantastbare Götter thronen, braut sich für MicroStrategy eine Gewitterfront zusammen, deren Gewalt weit über die Pforten des Unternehmens hinausreichen könnte. Die Entscheidung über das Schicksal von Michael Saylors Imperium soll am 15. Januar fallen: MSCI wird entscheiden, ob Firmen mit über 50 Prozent ihrer Bilanz in digitalen Werten aus seinen renommierten Indizes ausgeschlossen werden. Sollte MicroStrategy den bitteren Kelch der Ächtung trinken, steht nicht nur ein Börsenkurs auf dem Spiel – sondern eine ganze Lawine. Stellen wir uns vor: Ein dunkler Januarmorgen. Die Entscheidung ist gefallen, das Schicksal spricht durch formelle Dokumente. MicroStrategy fällt – von einem Indexgiganten verstoßen. Mit einem Schlag wird ein Großteil der passiven Investoren kalt gestellt. Fonds, die den Index nachbilden, stehen nun vor der Entscheidung, ihre Position zu liquidieren. Wie Dominosteine kippen sie – Millionen, Milliarden Dollar fließen ab. In diesem Szenario greifen Shortseller nach den Hebeln. Ihre Augen leuchten: Ein Unternehmen, entwurzelt aus dem Index, seine Aktie unter Druck. Sie leihen sich Papiere, setzen auf fallende Kurse, treiben mit jedem Tag, den die Entscheidung Wirklichkeit wird, den Wert tiefer. Jeder Bericht, jede Marktmeldung läuft in ihr Kalkül: Ein Rückzug der großen Anleger, fallende Kurse, panische Anleger. Shortseller setzen alles daran, diesen Rückzug zu beschleunigen, tragen die Angst in die Märkte und vergrößern die Negativspirale. Doch das ist nur der Anfang. MicroStrategy steht nicht mit leeren Händen da – im Gegenteil: Ein Monument von Bitcoin, gehortet über Jahre. Diese Krypto-Schätze waren bisher ihr Trumpf, ihr Kapital. Doch in der Eiszeit des Ausschlusses müssen die Bitcoin zu Bargeld werden. Fondsmanager, die auf ihre passive Nachbildung angewiesen sind, haben kein Interesse an Crypto-Beständen. Sie verlangen Liquidität, wollen aussteigen. So beginnt eine Welle von Verkäufen: Bitcoin, die bisher auf den Wallets des Unternehmens ruhten, strömen auf den Markt.